Palmsonntag - 24.03.2024
Palmsonntag 2024 (Vorabendmesse/Frühmesse in der Pfarrkirche mit Passionsgeschichte/9.30 Uhr auf dem Adolf-Pellischek-Platz
Statt der Predigt möchte ich heute gleich am Beginn der Feier ein paar Gedanken zum Palmsonntag sagen:
Der Palmsonntag ist ein TÜR-ÖFFNER: Er öffnet die Tür zur Karwoche, zur großen heiligen Woche. Er möge auch unsere Herzen öffnen für Jesus, der heute in Jerusalem eingezogen ist!
Die Herzen der Menschen sind damals Jesus und seinen Jüngern zugeflogen. Sie waren ganz offen für ihn. Sie waren voll Sehnsucht. Sie hatten so große und doch auch verschiedene Erwartungen an den Messias: Ganz viele erhofften sich, dass Jesus endlich der sei, den sie erwarten – der verheißene Messias, der erbetene und erhoffte König! Dass Jesus der sei, der das unterdrückte Volk befreit. Dass er der sei, der die Herrschaft der Römer beendet, der sie rausschmeißt, der hilft, dass die Fremdbestimmung endlich ein Ende hat.
In der Feldkirchner Jugendpassion 2024 treffen sich die Jünger Jesu nach dem Palmsonntag. Die erste Szene spielt vor dem jüdischen Osterfest. Die Jünger erinnern sich an den Palmsonntag und denken zurück an die Tage danach. Hans Perstling hat dieser ersten Szene die Überschrift gegeben: HOCH GEJUBELT – TIEF VERACHTET!
Jakobus spricht: „Auf unserem Weg nach Jerusalem wurde Jesus, wurden auch wir, seine Freunde, immer wieder mit Beifall und begeisterten Rufen begleitet. Die Menschen drängten sich in Massen, um Jesus zu begrüßen. Und dann, als wir zum Stadttor kamen, fand der Jubel kein Ende. Menschen legten ihre Mäntel auf die Straße, Blumen wurden auf den Boden gestreut, um Jesus willkommen zu heißen. Mit Palmzweigen in den Händen haben sie Jesus zugejubelt und ihn wie einen König empfangen.“
Johannes korrigiert den Jakobus unverzüglich und sagt: „Nicht wie einen König, sondern als unseren König und Messias haben sie ihn empfangen! Hast du nicht mehr die HOSANNA-Rufe im Ohr? Welch ein Triumph!
Der Apostel Andreas hat ihnen zugehört und mischt sich nun ins Gespräch ein. Er fragt: „Wie hat sich bloß die Stimmungslage so schnell ändern können? Was ist vorgefallen, dass wir uns nun verstecken müssen, um an einem geheimen Ort unser Pessachfest zu feiern? Weshalb ist Jesus so schnell in Ungnade gefallen?“
Hoch gejubelt – tief verachtet! Und das alles innerhalb von ein paar Tagen…
An Jesus scheiden sich die Geister. Er ist der, der in kein Schema passt. Er ist der herausfordernd Andere – damals schon, heute erst recht.
Nun liegen die Tage der Karwoche vor uns. Da ist so vieles anders. Da wird so vieles auf den Kopf gestellt. Einfach verrückt!
Geben wir bei den Gottesdiensten in der Karwoche Gott die Chance uns zu dienen.
Geben wir Jesus die Chance, mit seiner Passion unsere Herzen zu berühren.
Geben wir dem Heiligen Geist die Chance, uns neu zu beleben, unser Tröster und Beistand zu sein.
So segne ich nun zum Beginn der heiligen Woche unsere Palmzweige und Palmbuschen!
Pfarrer Edi Muhrer