VORWORT
Unsere pädagogische Konzeption beinhaltet die Darstellung der pädagogischen Arbeit in unserem Kindergarten. Sie verbindet Theorie und Praxis und spiegelt die Realität des Alltags wider und wird von allen Mitgliedern unseres Teams mitgetragen.
Mit dieser Konzeptionsschrift möchten wir für Eltern/Erziehungsberechtigte und Außenstehende die Bedeutung unserer elementaren Bildungsarbeit transparent und nachvollziehbar darstellen.
Im Folgenden gehen wir näher auf Bereiche ein wie zum Beispiel:
Unser Haus ist ein Ort:
der Geborgenheit
wo man lachen und weinen darf
wo Kinder miteinander Spaß haben
an dem religiöse Werte gelebt werden
wo wir einander akzeptieren
wo man Freunde finden kann
wo menschliche Werte gelebt werden
wo ein verlässliches „Wir“ entstehen kann
der lustbetonten Bewegungserziehung
des kreativen Gestaltens
des gemeinsamen Feste Feierns
des Singens und Musizierens
wo wir Zeit füreinander haben
der Begegnung miteinander und wo Kinder Kinder sein können
an dem Spracherziehung ein Schwerpunkt ist
Ziele und Aufgaben des Kindergartens – Auszug aus dem Steirischen Kinderbildungs-und - betreuungsgesetz
Der Kindergarten hat die Aufgabe, die Familienerziehung der Kinder vom vollendeten 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt zu unterstützen und zu ergänzen. Insbesonders hat er durch geeignete Spiele und durch erzieherische Wirkung, welche die Gemeinschaft bietet, die körperliche, seelische und geistige Entwicklung der Kinder zu fördern und zu einer grundlegenden religiösen und ethischen Bildung beizutragen. Überdies hat er nach erprobten Methoden der Kleinkindpädagogik unter Ausschluss jedes schulartigen Unterrichts, in Zusammenwirken mit den Eltern (Erziehungsberechtigten) die Kinder zu fördern. Die Bedürfnisse der Kinder haben dabei im Mittelpunkt zu stehen!
Tagesablauf im Kindergarten
Ab 7 Uhr findet das Ankommen der Kinder sowie eine persönliche Begrüßung statt.
Anschließend folgt eine Orientierungsphase (Möglichkeit zum freien, selbstgewählten Spiel).
Im Zeitraum zwischen 9 Uhr und 11 Uhr 30 finden Angebote zu den verschiedenen Bildungsbereichen
(Turnen, Rhythmik, psychomotorische Einheiten, sprachliche- und musikalische Angebote, geführte Rollenspiele, Naturbegegnungen,
Experimente, religiöse Schwerpunkte,…) sowie die gemeinsame Jause (einmal wöchentlich „Gesunde Jause“) statt.
Nun folgt die 2. Freispielzeit die die Möglichkeit zur Vertiefung der spezifischen Angebote, der freien Spielwahl oder des Spieles im Garten bietet.
Zwischen 12 Uhr und 13 Uhr werden die Kinder abgeholt, die den Kindergarten halbtägig besuchen.
Um 12 Uhr findet das Mittagessen für die Kinder, die den Kindergarten ganztägig besuchen, statt.
Jene Kinder, die eine Mittagsruhe benötigen können sich nach dem Essen entspannen oder schlafen,
die anderen haben die Möglichkeit zum freien Spiel.
Zwischen 13 Uhr und 15 Uhr wird das Spiel im Garten (bei Schlechtwetter: Bewegung im Turnsaal) angeboten.
Gestaltung von Übergängen – Transitionen
Der Begriff „Übergang“ drückt den Wechsel von Lebensumwelten aus, wo hingegen der Begriff „Transition“ auch die damit verbundenen Belastungen, Anpassungsleistungen und Lernprozesse eines Individuums einschließt. Transitionen im Kindesalter entstehen durch Veränderungen der Familienstruktur sowie durch den Eintritt in den Kindergarten oder den Übertritt in die Schule.
Alle beteiligten Systeme, wie z. B. Familie, Kindergarten und Schule übernehmen Verantwortung für das Gelingen von Transition!
Übergang von Familie in den Kindergarten
Erste Kontakte werden bereits bei der Aufnahme in den Kindergarten geknüpft. Die Kinder werden dann zu Schnuppertagen gemeinsam mit ihren Eltern eingeladen. Hier bekommen Kinder, wie auch Eltern erste Eindrücke vom Leben im Kindergarten; lernen andere Kinder sowie ihre Pädagoginnen und Betreuerinnen kennen.
Am Kindergartenbeginn üben wir den sanften Einstieg, der die Kinder nicht überfordern soll; das heißt: Die ersten Tage werden zeitlich kurz gehalten (3 -4 Stunden, langsame Steigerung) und bei Bedarf dürfen Mutti oder Vati zur Unterstützung da bleiben. Erst wenn genügend Sicherheit und Vertrauen da sind, ermutigen wir die Kinder und auch die Eltern sich von einander zu lösen und sich dem neuen „Abenteuer Kindergarten“ zuzuwenden.
Übergang vom Kindergarten zur Schule
Obwohl unsere Kinder bereits über Transitionserfahrungen verfügen, bedarf der Wechsel in die Volksschule eine ebenso professionelle Gestaltung. Auch hier tragen alle beteiligten Systeme – Elternhaus, Kindergarten und Schule zu einem Gelingen des Übergangs bei. Im letzten Kindergartenjahr bereiten wir unsere Vorschulkinder durch projektorientiertes und entdeckendes Lernen auf die Schule vor. Wir sind im Besonderen mit der Volksschule Feldkirchen vernetzt, die auf dieses Lernen aufbaut. Neben einer sehr lustbetonten Schuleinschreibung werden die Kinder, die in Feldkirchen die Volksschule besuchen werden, zu Schnuppertagen in die Schule eingeladen. Aber auch die Schulen der Nachbargemeinden handhaben diesen Übergang in ähnlicher Weise.
Zusammenarbeit mit dem IZB-Team
Kinder mit besonderen Bedürfnissen erhalten eine zusätzliche Unterstützung und Förderung durch integrative Zusatzbetreuung. Das IZB- Team, bestehend aus einer PsychologIn, einer SonderkindergartenpädagogIn, einer PhysiotherapeutIn und einer LogopädIn, bietet diesen Kindern spezifische Lernmöglichkeiten und hilft bei deren Integration und Inklusion.
Beobachtungsbogen, Besk-BeskDaz, Portfolioarbeit
In unserer Arbeit bedienen wir uns verschiedener Formen der Beobachtung, um Fähigkeiten und Talente der Kinder bestmöglich zu fördern, aber auch, um bei eventuellen Defiziten Hilfestellungen zu bieten.
Beobachtungsbogen zur Feststellung sprachlicher Fertigkeiten, wobei „Besk“ Kinder mit deutscher Muttersprache genauer beobachtet, und „BeskDaz“ sich an jene Kinder wendet, die Deutsch als Zweitsprache im Kindergarten erlernen. Diese Beobachtungsbögen werden erst ab einem Alter von 4 Jahren und 6 Monaten angewandt. Die Ergebnisse lassen nicht selten einen zusätzlichen Förderbedarf erkennen, dem wir mit allen uns zu Verfügung stehenden Mitteln nachkommen.
Wir erstellen von jedem Kind eine Mappe mit Fotos, Zeichnungen und Beobachtungen, die uns PädagogInnen, dem Kind, und auch seinen Eltern helfen soll, Entwicklungsschritte und besondere Momente im Kindergartenalltag festzuhalten.
Für die Kinder ist dies eine besonders schöne Möglichkeit, eine Ahnung über ihre Entwicklung, über ihr „Großwerden“, aber auch über Zeit, Vergangenheit und Zukunft zu bekommen.
Unser Bild vom Kind
Wir sehen das Kind als einzigartiges Individuum und stellen es daher in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Dabei sind wir immer bemüht auf ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Die individuellen Unterschiede der Kinder sehen wir als Chance mit- und voneinander zu lernen und Vorurteile abzubauen. Die Begegnung mit Verschiedenartigkeit ist die Voraussetzung für Aufgeschlossenheit.
Das Kind ist ein soziales Wesen, das mit anderen Menschen in Kontakt tritt und Beziehung sucht. Aber jedes Kind hat auch seine eigene Familiengeschichte, die respektiert und akzeptiert werden will.
Wir möchten die Kinder in ihrer Entwicklung stärken, ihre Selbstständigkeit fördern und ihr Selbstwertgefühl heben. Das heißt: Wir geben den Kindern dort Hilfestellungen, wo es notwendig ist, nehmen uns aber zurück, wenn wir sehen, dass sie selber imstande sind, Probleme zu lösen.
Unsere Aufgabe sehen wir darin, der Kraft des kindlichen Potentials zu vertrauen und diese auf vielfältige Weise zu unterstützen.
Im Umgang mit Kindern möchten wir Respekt vor der Würde jedes Menschen vermitteln und die Kinder spüren lassen, dass sie wertvoll und von uns angenommen sind.
Jedes Kind wird in seiner Individualität angenommen!
Es wird unterstützt:
Durch den Erwerb dieser „sozialen Kompetenzen“ machen wir das Kind stark für die Anforderungen des zukünftigen Lebens!
Unser Kindergarten schafft einen Raum, in dem Kinder verschiedener Nationen und Religionen lustvoll miteinander leben können. Er bildet den Grundstein für eine positive Lebenseinstellung.
Aufgaben der Einrichtung
Die Kinderbetreuungseinrichtung hat:
Pädagogischer Ansatz
Das Kind steht als Gesamtpersönlichkeit mit seiner Einzigartigkeit im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Für uns bedeutet das, die Interessen und Bedürfnisse der Kinder zu erkennen, ihre Stärken und Schwächen ernst zu nehmen und ihre eigenen Entwicklungsschritte zu unterstützen und zu begleiten.
Dieses entwicklungsbegleitende Handeln seitens der PädagogInnen geschieht nicht zufällig, sondern ist das Ergebnis eines Zusammenspiels unterschiedlicher Einflüsse und Faktoren.
Unsere pädagogischen Ansätze:
Wertschätzung
Klare Linien, Struktur, Ordnung und Grenzen
Dies sind für uns wichtige Säulen, die das tägliche Miteinander erleichtern und den Kindern Sicherheit geben. Gemeinsam erstellen wir Regeln und Vereinbarungen und Folgen von Regelverletzungen.
Gemeinschaft
Unsere Kinder sollen die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten im Kindergarten zu entwickeln; die Gemeinschaft und das vielfältige Spiel-und Beschäftigungsangebot helfen dabei. Die Gemeinschaft ermöglicht es ihnen zu erkennen, wie wichtig eigene Fähigkeiten, Leistungen und Fertigkeiten sind, hilft aber auch, ein „NICHT KÖNNEN oder VERSAGEN“ zu ertragen. Ebenso erwerben die Kinder die Fähigkeit sich der Gruppe mitzuteilen, andere als Partner wahr zu nehmen und einen Platz in der Gemeinschaft zu finden. Unser Hauptanliegen ist es, sich in der Gruppe geborgen und wohl zu fühlen.
Freude, Lust, Spaß, Humor
Gemeinsame Freude ist doppelte Freude! Positives Denken beeinflusst unser Wirken und Handeln. Fröhlichkeit und Humor sollen in unserem Tun sichtbar sein und eine entspannte Atmosphäre mit Wohlfühlcharakter schaffen.
Inklusion
Kinder mit besonderen Bedürfnissen finden in unserem Kindergarten eine liebevolle und wertschätzende Aufnahme. Durch das Miteinander entstehen intensive Lernmöglichkeiten sowohl für Kinder mit als auch für jene ohne Behinderung. Alle Kinder lernen und profitieren voneinander.
Die ganzheitliche Förderung unserer Kinder geschieht durch ein vielfältiges Angebot zum sinnorientierten Wahrnehmen, Lernen und Begreifen!
Ziele und Inhalte unserer pädagogischen Arbeit
Kinder sind keine Gefäße, die gefüllt, sondern Feuer die entzündet werden wollen.
(Francois Rabelais)
Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Kindes.
Die Entwicklung zur Persönlichkeit bildet sich durch Selbstkompetenz, Sozialkompetenz, Sachkompetenz und körperlicher Kompetenz.
Selbstkompetenz bedeutet für uns:
sich selbst und seine Umwelt wahrzunehmen und akzeptieren
Umgang und Mitteilen der eigenen Gefühle
seine Bedürfnisse, Interessen und Befindlichkeiten klar zu äußern
Selbstbewusstsein erlangen
selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln erlernen
Kritikfähigkeit zeigen
Konfliktfähigkeit erlangen
Problemlösungen finden
offen sein für neue Situationen
wissbegierig und lernfreudig sein
eigene Kreativität ausleben können
Sozialkompetenz bedeutet für uns:
Beziehungen aufbauen und aktiv gestalten
andere Kinder und Erwachsene kennenlernen
sich in eine Gruppe einfügen können
Konflikte ohne Gewalt lösen
Gefühle und Bedürfnisse Anderer wahrnehmen und berücksichtigen
Hilfe geben
Regeln kennen lernen und einhalten
Sachkompetenz bedeutet für uns:
kognitive Fähigkeiten erlangen
Wissen erlangen und weitergeben
Interesse an der eigenen Umwelt wecken
Erfahrungen und Erlebnisse machen
Sprache entdecken, umsetzen und weitergeben
Körperliche Kompetenz bedeutet für uns:
motorische Fähigkeiten erlangen und richtig einschätzen
seinen eigenen Körper wahrnehmen
im richtigen Maße mutig sein
mit eigenen Sinnen seine Umwelt entdecken und begreifen
Die Umsetzung im Alltag
Um unsere Ziele erreichen zu können ist es wichtig, dass sich die Kinder bei uns wohl fühlen.
Das bedeutet für uns:
die Kinder so anzunehmen, wie sie sind
einen liebevollen, partnerschaftlichen Umgang zu pflegen
die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und entsprechend zu handeln
ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen
Vorbild im täglichen Miteinander sein.
Exemplarische Methoden der pädagogischen Arbeit
Unsere Ziele erreichen wir durch vielfältige Methoden, die im Wechsel den Kindergarten prägen. Zum einen sind wir täglich bemüht, einen wertschätzenden Umgang miteinander zu pflegen. Das heißt: wir bieten unseren Kindern eine sichere Umgebung, die das Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit und des Angenommen seins vermittelt. Mit diesem Hintergrund entwickeln Kinder zentrale Fähigkeiten wie selbstständiges, bewusstes Handeln, sich auf neue Situationen einzulassen, Freundschaften aufzubauen und zu pflegen und interessiert und selbstsicher an neue Aufgaben heranzutreten.
Ein wesentlicher Punkt im Leben miteinander ist die individuell gelebte Konfliktlösung; wir versuchen nicht sofort einzuschreiten und fertige Lösungen anzubieten, sondern halten die Kinder an, selbst Konflikte zu lösen. Ist ein Einschreiten unsererseits notwendig, so leiten wir die Kinder an, in einem guten Umgangston über das Vorgefallene zu sprechen und eine gerechte, stimmige Lösung zu finden.
Liebevoll gestaltete Spielsituationen und Aktivitäten sowie Rituale tragen dazu bei, dass wir einander und unsere Umgebung mit Wertschätzung und Aufmerksamkeit begegnen. Wir sind bemüht durch Vorbildwirkung einen achtsamen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Materialien zu erreichen. Dabei erleben die Kinder, wie wertvoll unsere Räume, unser Spielzeug, unser Haus und unser Garten sind. Durch gemeinsam durchgeführte Reparaturarbeiten, gärtnern sowie gemeinsames Gestalten wird dieses Wertverhalten gefördert und gefestigt.
Von großer Bedeutung für unsere Kinder ist es, sie immer wieder auf die Großartigkeit der Schöpfung Gottes hinzuweisen und ihr mit Achtsamkeit zu begegnen.
Rituale
Kinder brauchen und lieben Rituale. Dadurch, dass Dinge und Handlungen eine Regelmäßigkeit aufweisen, kann man sie leichter aufnehmen und verstehen. Vertraute Abläufe schaffen Geborgenheit und führen zu mehr Selbstvertrauen. Kinder bekommen Mut zum Mitmachen, denn das, was von ihnen erwartet wird, ist bekannt. Rituale vermitteln Sicherheit, geben Orientierung, strukturieren den Tagesablauf oder auch den Jahresverlauf.
Beispiel: „Begrüßung am Morgen“
Wir begrüßen die Kinder, in dem wir ihnen die Hand zum Gruß reichen, ein paar nette Worte wechseln, fragen, wie es ihnen geht, was sie am Wochenende gemacht haben,… .
Dieses Ritual schafft den ersten persönlichen Kontakt zu den Kindern und ist der Start in den Kindergartenalltag.
Selbstbestimmung
Das freie Spiel ist ein komplexes Geschehen während einer bestimmten Zeitspanne, das sich jedes Mal aus dem spontanen „Tätig Werden“ der Kinder entwickelt.
Dem Freispiel kommt die Qualität des freien und spontanen Spielens zu. Die Kinder suchen dabei den Spielort und die Spielpartner selber aus. Freie Spielprozesse sind auch Lernprozesse, bei denen die Kinder Lern-, Sprach-, Sozial-und Persönlichkeitskompetenz erwerben.
Beispiel: „Rollenspiel“
Im Rollenspiel haben die Kinder die Möglichkeit, in andere Rollen zu schlüpfen und dabei eigene Probleme, Ängste, Wünsche usw. zu behandeln und zu bewältigen. Wir stellen verschiedene Utensilien zur Verfügung um eine Verwandlung (Rollenübertragung) zu erleichtern, und geben den Kindern die nötige Zeit und den dafür notwendigen Raum.
Gezielte Angebote
Um den Wissensdurst und die Lernfreude der Kinder zu erhalten und zu unterstützen müssen die Kinder ganzheitlich gefördert werden. Das heißt: es müssen alle Sinne der Kinder angesprochen werden. Darum bieten wir unseren Kinder verschiedene Lern- und Entwicklungsangebote an, wie zum Beispiel „religionspädagogische Einheiten, kreatives Gestalten, Bewegungsangebote, musikalische Einheiten, sprachliche Angebote, Bilderbücher, Naturbegegnungen, Sesselkreise, Kleingruppenarbeiten,…..“.
Projekte
Projekte dienen als Lernerfahrung und Verarbeitungshilfe. Dabei berücksichtigen sie nicht nur die inneren Lebensthemen der Kinder, sondern auch das äußere Umfeld und machen dies zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit. Projekte sind zeitlich begrenzt und inhaltlich definiert.
Beispiel: „Regenwurmaquarium“
Zuerst werden Sachgespräche über den Regenwurm und seine Bedeutung für die Natur erörtert. Danach befüllen wir einen durchsichtigen Behälter mit verschieden Erdschichten, die sich farblich von einander abheben. Nun darf jedes Kind, dem es möglich ist, einen Regenwurm mitbringen und in unser Aquarium setzen. In einer Langzeitbeobachtung können die Kinder nun die Umgrabearbeiten der Regenwürmer beobachten. (Die Vorschulkinder halten dieses Geschehen mit Zeichnungen auf Beobachtungsblättern fest.) Am Ende unseres Projektes setzen wir die Regenwürmer in einem Komposthaufen aus.
Traditionen
Traditionen sind Überlieferungen von Kulturbesitz auf nachfolgende Generationen in mündlicher oder schriftlicher Form. Zu unseren Traditionen gehören kirchlichen Feste (Erntedankfest, Laternenfest, Nikolausfest, Weihnachten und die Adventzeit, Fastenwürfelaktion, Ostern, Fronleichnam) ebenso, wie Ausflüge, Geburtstagsfeste, Ringelspielfahren am Weltspartag, Übernachtung der Vorschulkinder, Abschlussfest mit Verabschiedung unserer „Großen“….
Beispiel: Übernachtung im Kindergarten
An einem der letzten Wochenenden des Kindergartenjahres dürfen die „Großen“ im Kindergarten übernachten. Schon vorher wird mit den Kindern gemeinsam ausgemacht, was an diesem Abend unternommen wird. (Besuch des Flughafens, Ausflug auf den Schloßberg, .Besuch der Hundeschule,….). Am Tag der Übernachtung bringen die Kinder ihr Bettzeug mit Kuscheltier bereits morgens mit in den Kindergarten. Gemeinsam werden dann die Betten hergerichtet und die Kinder dürfen schon mal „Probeliegen“. Abends treffen wir uns an einem verabredeten Platz, von wo aus das Abendprogramm startet. Der „Nach Hause Weg“ ist immer sehr aufregend, weil es meist schon finster ist und die Kinder mit ihren Taschenlampen den Weg zurück „ausleuchten“ dürfen. Nach dem Heimkommen wird nach dem Zähne putzen noch eine Gute Nacht Geschichte vorgelesen, gebetet, und dann geht es ab ins Bett. Am nächsten Morgen gibt es noch ein köstliches Frühstück bevor die Kinder wieder abgeholt werden. Diese Übernachtung ist nicht nur für unsere Kinder etwas ganz Besonderes, auch für uns Pädagoginnen und Betreuerinnen ist dies ein wunderschöner Abschluss, bei dem wir die große Nähe zu unseren Kindern noch mal so richtig wahrnehmen können.
Unser Rollenverständnis als PädagogInnen
Wir verstehen uns als Partner von Kindern und Eltern und wollen allen in unserem Kindergarten mit Offenheit, Wertschätzung und Beachtung begegnen.
Den Eltern möchten wir auch als Beraterinnen und Vermittlerinnen in Erziehungs- und Bildungsfragen zur Seite stehen.
Gegebenenfalls arbeiten wir mit Fachpersonal aus anderen Bereichen zusammen (PsychologInnen, SonderkindergartenpädagogInnen, SozialarbeiterInnen,...) um Kinder und Eltern zu unterstützen.
Wir wollen Stabilität und Orientierung bieten. Regeln und Grenzen, die wir mit den Kindern erarbeiten, sollen ihnen Sicherheit bieten, sie nicht einengen, sondern helfen, mit der ihnen zugestandenen Freiheit eigenverantwortlich umzugehen. Wir sind konsequent ohne starr zu sein.
Unser Ziel ist es, die Räume des Kindergartens so anregend zu gestalten, dass sie eine Vielzahl an Lern-und Erfahrungsmöglichkeiten bieten. Die angeborene Neugier der Kinder möchten wir aufrecht erhalten und immer wieder auf‘s Neue wecken. In dem wir Raum und Zeit für ausreichend freies Spiel und Beschäftigung mit verschiedenen Themen bieten, wollen wir die Kinder zu „aktivem Tun“ herausfordern.
Wir handeln situationsorientiert und setzen Bildungsangebote, die sich an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder orientieren.
Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst und wollen den Kindern einen wertschätzenden Umgang mit allen Menschen, aber auch mit der Natur und den Tieren vorleben. Das heißt wir erziehen nicht nur durch das, was wir sagen, sondern vor allem auch dadurch, wie wir mit Kindern, Eltern, Kollegen und der Schöpfung Gottes im Kindergartenalltag umgehen.
Wir wollen unsere verschiedenen persönlichen Interessen und Kompetenzen in die pädagogische Arbeit einbringen und Ressourcen im Team geschickt nutzen.
Wir bemühen uns um eine entspannte Atmosphäre in unseren Gruppen. Unsere Aufgabe ist es, Kinder bei Konflikten zu unterstützen und sie mit ihren Problemen wahr- und ernst zu nehmen, sodass sie die Möglichkeit haben, sich zu eigenständigen und selbstbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln, die in der Lage sind, eigene Problemlösungen zu finden.
Wir schenken Liebe und Vertrauen, schaffen Erfolgserlebnisse und erkennen Leistungen an. Wir übertragen den Kindern Verantwortung, soweit dies zumutbar ist und lassen sie an Entscheidungsprozessen teilhaben.
Unser Verständnis von Bildung und Erziehung und pädagogische Schwerpunkte im Hinblick auf die Entwicklung kindlicher Kompetenzen
Bildung wird als lebenslanger Prozess der aktiven Auseinandersetzung des Menschen mit sich selbst und mit der Welt verstanden. Bildungsprozesse sind dynamisch und befähigen Menschen zu selbstständigen und individuellen Handlungen in der Auseinandersetzung mit ihrer Lebensumwelt.
Unter Bildungsprozessen verstehen wir den komplexen Austausch des kindlichen Tun- und Handelns mit der Lebenswelt.
Das heißt: Kinder tragen auch selbst zu ihrer Entwicklung bei, wenn sie genügend Anreize in ihrem sozialen und materialen Umfeld bekommen. Für uns bedeutet das, dass wir den Kindern eine Atmosphäre bieten, in der sie sich wohl fühlen können und bereit sind, sich auf Neues einzulassen.
Wir wollen sie ernst nehmen und ihren Entwicklungsschritten folgen, sie fördern aber nicht unter Druck setzen. Dabei orientieren wir uns an den Stärken der Kinder und geben ihnen bei Bedarf Hilfe zur Selbsthilfe. Uns ist wichtig, dass die Bildungsangebote individuell gestaltet sind und es deshalb zulassen, dass jedes Kind in seiner Entwicklungsstufe sich als kompetent erleben kann.
Qualitätsvolle Bildungsmittel regen unterschiedliche Bildungsprozesse an und unterstützen so die kindlichen Kompetenzen. Konkrete Bildungsangebote (z.B. Natur-und Sachbegegnungen, psychomotorisch geführte Bewegungseinheiten, kreative Bildung, sprachliche Angebote, Sport, Literatur und vieles mehr) die in vielfältig anregende Kontexte eingebettet sind und an individuelle Erfahrungen der Kinder anknüpfen, fördern die Aufmerksamkeit und Konzentration.
Durch genügend Zeit und Muße beim Lernen im Spiel können Kinder ihre Kreativität entwickeln und sich auf diese Weise ein Stück Welt verfügbar machen, denn das Spiel ist die „Aneignung der Welt.“
Elternbildungspartnerschaft
Eine aktive Zusammenarbeit mit den Eltern ermöglicht uns, die „gemeinsame Erziehungsarbeit“ besser wahrnehmen zu können. Die Gespräche miteinander, der Gedankenaustausch und das gemeinsame Sorgen für das Wohl der Kinder ist uns ein besonderes Anliegen. Diese Partnerschaft ist die Grundlage für eine konstruktive Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder.
Beim Aufnahmegespräch zwischen Eltern und Kindergartenleiterin entsteht der erste Kontakt. Es folgt ein „Schnuppertag“, der dem Kind sowie auch den Eltern einen Einblick in unseren Kindergartenalltag ermöglicht.
Um die Vorfreude auf den Beginn zu unterstützen, erhalten die Kinder eine schriftliche Einladung und die Eltern wichtige Informationen im Bezug auf Einstieg und Organisation.
Für alle Eltern der neu aufgenommenen Kinder bieten wir einen verpflichtenden „Informations-Elternabend“ an.
Es folgt ein zweiter Abend, der die Möglichkeit zum besseren Kennenlernen bietet.
Uns ist es ein wichtiges Anliegen, den Kindergarteneinstieg sanft zu gestalten. Sollte es in der Anfangsphase Probleme geben, haben die Eltern die Möglichkeit, ihr Kind zu begleiten.
Der Kontakt mit den Eltern ist uns sehr wichtig, da er das gegenseitige Verstehen fördert und somit eine Vertrauensbasis schafft, die für eine gute Zusammenarbeit notwendig ist.
Darüber hinaus sind wir auch gerne bereit, nach vorheriger Terminvereinbarung ein ausführliches Gespräch in einer ruhigen Atmosphäre mit den Eltern zu führen.
Durch verschiedene Veranstaltungen und Aktivitäten haben die Eltern immer die Möglichkeit, am Kindergartengeschehen teilzuhaben:
Durch den regelmäßigen Kontakt und die enge Zusammenarbeit mit den Eltern versuchen wir, unsere Arbeit transparent und einsichtig zu gestalten und somit eine Basis zu schaffen, in der sowohl für die Eltern, als auch für uns, das Wohl der Kinder im Vordergrund stehen kann.
Religiöse Erziehung im Kindergarten
Kinder leben in enger Verbindung mit Eltern, Großeltern und auch mit dem Kindergarten. Sie übernehmen zunächst unbewusst, später bewusst deren Einstellungen und Verhaltensweisen in allen Lebenslagen, d. h. auch ihre religiöse Haltung. So vollzieht sich religiöse Erziehung im alltäglichen, unmittelbaren Erlebnisbereich der Kinder. Schon das Kleinkind spürt, wenn der Erwachsene aus dem Glauben heraus handelt. Es möchte liebgewonnene Rituale (Tischgebet, Gute Nacht Gebet,…) immer wieder erleben, denn sie geben ihm das Gefühl der Geborgenheit. Auf dieser Basis kann nach und nach kindlicher Glaube wachsen. Ebenso tief prägen sich einem Kind die christlichen Feste ein, die wiederkehren und Fixpunkte im Jahreslauf sind.
Ziel der religiösen Erziehung im Kindergarten ist, im Kind ein Vertrauen zu Gott zu wecken. In der ganzheitlichen Erziehung soll das Kind christlichen Wissensinhalten in kindgemäßer Form begegnen, es soll Gefühle der Geborgenheit und Ehrfurcht entwickeln können und Gelegenheit erhalten, christliche Lebensformen zu beobachten, zu erproben und einzuüben.
Unsere religiöse Erziehung stützt sich auf 3 Säulen:
Religiosität im Alltag
Im täglichen Gruppengeschehen erleben die Kinder immer wieder besonders schöne Situationen, die es wert sind, sich beim lieben Gott mit einem Gebet, einem Lied oder frei gesprochenen Gedanken zu bedanken. Aber auch bei Streit und Ungemach leiten wir die Kinder an, sich zu entschuldigen, einander zu verzeihen und sich zu versöhnen. Bei Trauer und Krankheit versuchen wir einander zu trösten und zu stärken.
Biblische Geschichten
Vor allem jene Geschichten aus dem Neuen Testament helfen den Kindern, sich ein Bild von der Liebe und Güte Gottes zu machen. Im Rollenspiel und durch verschiedene andere Ausdrucksmöglichkeiten ( Zeichnen, Brot backen und teilen,…) haben die Kinder die Möglichkeit das Gehörte zu verinnerlichen.
Feste im Jahreskreis
Beginnend im Herbst mit dem Erntedankfest, bei dem wir Gott für die reiche Ernte danken wollen. Beim Martinsfest und dem darauffolgenden Nikolausfest wird in besonderer Weise auf das Teilen und die Nächstenliebe hingewiesen. Advent und Weihnachten bedeutet für uns „Warten auf- und Freude über die Geburt von Jesus.“ Die Fastenzeit vor Ostern erleben unsere Kinder als jene Zeit, in der ganz bewusst auf jene hingeschaut wird, die es nicht so gut haben wie wir. Wir nehmen an der „Fastenwürfelaktion“ der Katholischen Frauenbewegung teil und übergeben das Geld, das wir beim „Verzichten“ gespart haben in einem feierlichen Akt den Vertreterinnen der Frauenbewegung. Die Vorbereitung auf das Osterfest beinhaltet die Passion, den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus, wobei der Schwerpunkt darauf gelegt wird, dass Jesus auferstanden ist. Mit den im Kindergarten gebundenen Palmbuschen nehmen wir am Palmsonntagsgottesdienst teil. Ein weiteres traditionelles, kirchliches Fest, an dem wir teilnehmen, ist das Fronleichnamsfest mit der anschließenden Prozession.
Mit unserer religiösen Erziehung im Kindergarten wollen wir ganzheitliche Erfahrungen ermöglichen, Werte und Orientierungen vermitteln und Hoffnungen weitergeben. Ein besonderes Anliegen ist es uns auch, Menschen mit unterschiedlichen Konfessionen vorbehaltlos und wertschätzend zu begegnen.
Impressum:
Diese Konzeptionsschrift wurde unter Zuhilfenahme des „Bundesländerübergreifenden Bildungs Rahmen Plans“ sowie Besk und BeskDaz und der Darstellung unserer pädagogischen Arbeit erstellt.
Inhaltlich verantwortlich dafür zeichnet sich das Team des Pfarrkindergartens.
8073 Feldkirchen, Feldkirchnerstraße 225.