Ob wir leben oder sterben -
wir sind in Gottes guter Hand
Aus der Begräbnisliturgie
Unser Friedhof
ist ein konfessionell gebundener Friedhof mit insgesamt ca. 1.500 Grabflächen, steht im Eigentum und in der Verwaltung der röm.-kath. Pfarre Feldkirchen und ist ein Ort der Ruhe, des Gedenkens und der Besinnung.
Der „alte Friedhof“ liegt rund um die Kirche und besteht seit der Gründung derselben, er war in steter Benutzung. Durch die immerwährende Belegung hat sich das Niveau des Friedhofs bedeutend gehoben, sodass das Niveau der Kirche um zwei Stufen bzw. 30 cm tiefer ist.
Auf unserem Friedhof befinden sich auch zahlreiche Grüfte, in denen unter anderen folgende berühmte bzw. bekannte und verdiente Personen Ihre letzte Ruhe gefunden haben: Franz Hold, Begründer der Brauerei Puntigam; Dr. Franz Graf, Bürgermeister der Stadt Graz; Franz Seebacher, Stifter der großen Glocke, Gemeindevorsteher und Obmann des Ortsschulrates; Dr. Karl Wimmer, Oberlandesgerichtsrat; Franz Lambrecht, Gemeindevorsteher von Feldkirchen, und viele, viele andere (auch nachzulesen in der „Joherl-Chronik). Auch die ehemaligen Feldkirchner Pfarrer Ignaz Heinrich Joherl, Anton Guttmann und Josef Gschanes bzw. Diözesanarchivar Dr. Karl Klamminger sind hier bestattet.
Der „neue Friedhof“, errichtet in den 1930er Jahren, erstreckt sich entlang der Bahn, dort befindet sich auch die Aufbahrungshalle und der Karner.
Der Karner ist das „Gebeinhaus“ für Verstorbene es Internierungslagers vom Flughafen Thalerhof. Es sind dies namentlich verzeichnete und in Ehren bestattete Insassen, die eines natürlichen Todes gestorben waren. Auf einer Inschrift kann man in 4 Sprachen lesen: „Hier ruhen 1767 ruthenische Männer, Frauen und Kinder, ehemalige Staatsangehörige der österreichischen-ungarischen Monarchie, die 1914 bis 1917 im Zivilinterniertenlager Thalerhof ums Leben gekommen sind.“ In der Spielsaison 2013/2014 wurde im Grazer Schauspielhaus das Stück „Thalerhof“ von Andrzej Stasiuk uraufgeführt, welches die tragischen Ereignisse des Ersten Weltkrieges und die Geschichte des Lagers zum Inhalt hat.
Sommer 2019 ist unser Friedhof um eine Facette reicher geworden. Im hinteren Teil des neuen Friedhofs wurde eine „Urnenwiese“ angelegt. Hier wird die Möglichkeit geboten, gegen eine einmalige Gebühr eine verrottbare Urne auf dem Rasen bestatten zu lassen. Dort, wo die Urne bestattet wurde, gibt es keine Möglichkeit, einen Grabstein aufzustellen, Blumen zu pflanzen oder Kerzen aufzustellen. Die Wiese soll in ihrer Natürlichkeit bewahrt bleiben. So kann nach einem Todesfall im besten Sinn des Wortes bald „Gras“ darüber wachsen. Für Angehörige und Freunde der Verstorbenen gibt es damit einen öffentlichen und allen zugänglichen Ort des Gedenkens auf geweihter Erde. Und die Namen der Verstorbenen, die in Gottes Hand geschrieben sind, werden in Erinnerung gehalten. An einer Gedenktafel werden die Namen der Verstorbenen verzeichnet.
Der Friedhof ist ein Ort der Trauer und Hoffnung; ein Ort, an dem Abschied genommen wird, an dem getrauert wird und an dem Hoffnung auf die Auferstehung erlebt werden kann.
Der Friedhof ist ein Ort des Gedächtnisses; wir bewahren Menschen in unserem Gedächtnis, verzeichnen ihre Namen und geben Raum, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Wir erinnern uns unserer Toten, weil sie leben.
Der Friedhof ist ein Ort der Begegnung; der Begegnung mit Menschen, die uns vorausgegangen sind. Sie sind Orte der Begegnung mit Gott und den Lebenden in den Feiern von Gottesdiensten und Andachten, die zur Würde des Ortes passen.
Der Friedhof ist ein Ort des wirtschaftlichen Handelns und der Zusammenarbeit, durch sparsames Wirtschaften und vernünftige Kostenplanung sichern wir die Zukunft des Friedhofs.