Osterspeisensegnung 30.03.2024
1. gute Nachricht:
Der Auferstandene geht mit: Eigentlich geht er die ganze Zeit mit,
aber die Jünger erkennen ihn nicht. Er begleitet sie, aber er bleibt
ein Fremder. Und doch: Er wird irgendwie zum Dritten im Bunde.
Jesus, der Auferstandene begleitet auch uns. Er geht mit uns mit.
Er lässt uns nicht im Stich. Er lässt niemanden allein! Bedenken
wir diese gute Nachricht: Du bist nicht allein. Der Auferstandene
ist bei dir und geht mit dir mit! Wer glaubt ist nie allein. You’ll
never walk alone!
Liedruf: Geh mit uns…
2. gute Nachricht:
Der Auferstandene stellt Fragen und er stellt sich auch den
Fragen: Er geht auf die Fragen und Zweifel der Jünger ein.
Fragen und Zweifel sind keine Schande. Ein Philosoph hat das
Fragen sogar als die Frömmigkeit des Denkens bezeichnet.
Vielleicht ist der Zweifel sogar ein Bruder des Glaubens…
Schon in seinem irdischen Leben hat Jesus viele Fragen gestellt
und sich den Fragen der Menschen gestellt. In zwei der vier
Evangelien sind seine ersten Worte Fragen. Zuletzt stirbt Jesus
mit der Warum-Frage am Kreuz!
Auch als Auferstandener ist er es, der Fragen stellt und sich den
Fragen stellt: Er stellt sich den Fragen der beiden Emmaus-
Jünger und unseren Fragen. Aber er hat auch selbst Fragen
seinen Jüngern gegenüber – damals wie heute. Das ist echt eine
zweite gute Nachricht: Jesus stellt sich unseren Fragen, aber er
konfrontiert uns auch mit seinen Fragen!
Liedruf: Geh mit uns…
3. gute Nachricht:
Der Auferstandene lässt sich einladen: Jesus geht nicht weg. Er
geht nicht einfach weiter. Nein, er nimmt die Einladung der
beiden Jünger von Emmaus an.
Die Gastfreundschaft ist gerade im Hl. Land etwas Wichtiges und
Heiliges. Der Apostel Paulus hat gesagt: Wer einen Fremden als
Gast aufnimmt, der nimmt Christus auf. Ich war fremd und ihr
habt mich aufgenommen, lobt der Weltenrichter am Ende der Zeit
die, die gut waren zu Fremden und Gästen.
Jesus ist gern und oft zu Gast gewesen bei den Leuten: im Haus
eines führenden Pharisäers, bei Zachäus und seiner Familie, bei
der Schwiegermutter des Petrus, v. a. aber in Bethanien bei den
drei Geschwistern Martha, Maria und Lazarus. Wir wissen, dass
das seinem Ruf nicht unbedingt gutgetan hat. Die Leute haben
sich bald einmal das Maul zerrissen und über ihn gesagt: Dieser
Fresser und Säufer! Dieser Freund der Zöllner und Sünder!
Auch der auferstandene Jesus ist gern zu Gast: in aller Früh
schon bei den Jüngern am Ufer des Sees, abends dann in
Emmaus. Er ist gewiss auch heute gerne zu Gast! Dort, wo man
ihn einlässt. Dort, wo man ihn einlädt - in unseren Häusern und
Wohnungen, in unseren Herzen…
Herr, sei bei uns und bleib bei uns. Lass uns Gehende bleiben,
Fragende und Einladende. Amen.
Liedruf: Geh mit uns…
Pfarrer Edi Muhrer